1970: Interview mit Hannelore Schroth | Schauspieler im Gespräch | DW | 09.03.2012
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Schauspieler im Gespräch

1970: Interview mit Hannelore Schroth

"Einen Brechtstil gibt’s ja nicht, es ist nur, dass man ihn richtig interpretiert" - Hannelore Schroth über ihre Rolle in der "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht

Hannelore Schroth Schauspielerin

Hannelore Schroth

Mit sechzehn Jahren fing sie mit der Schauspielerei an und ihr Weg auf die Theaterbühne und ins Filmstudio war vorbestimmt, denn sie entstammte einer berühmten Schauspielerfamilie, deren Vorfahren schon im 18. Jahrhundert auf der Bühne standen. Ihre Mutter war die bekannte Schauspielerin Käthe Haack und ihr Vater war der nicht minder berühmte Schauspieler Heinrich Schroth. Es ist also nicht sonderlich überraschend, dass der Spross einer solchen Familie knapp sechs Dutzend Filme drehte und unzählige Rollen an verschiedensten Theatern spielte.

Erfolg mit sechzehn Jahren

Hannelore Schroth in dem Film Das singende Haus (1948)

Hannelore Schroth in dem Film "Das singende Haus" (1948)

Das Licht der Welt erblickte Hannelore Emilie Käte Grete Schroth am 10.1.22 in Berlin. Im Alter von sechzehn Jahren entfloh sie aus einem Lausanner Pensionat nach Berlin zu ihren Eltern mit dem festen Entschluss, an der Schauspielschule Unterricht zu nehmen. Und kaum hatte sie die Eignungsprüfung bestanden, so sollte sich für die angehende Schauspielerin eine Begegnung in einem Restaurant mit dem Regisseur Roger von Norman als schicksalhaft erweisen: er engagierte sie für seinen Film "Spiel im Sommerwind". Der Streifen wurde ein großer Erfolg – der Startschuss zu einer schauspielerischen Karriere war nun gefallen. So spielte Hannelore Schroth in weiteren Filmen mit solchen Größen der damaligen Zeit wie Horst Caspar, Heinrich George oder auch Lil Dagover. Und es wurden bis 1945 über ein Dutzend Filme, in denen sie mitgewirkt hatte. So sah man sie unter anderem im Streifen "Kitty und die Weltkonferenz", "Friedrich Schiller", "Die schwache Stunde" oder auch in dem Erfolgsfilm von Helmut Käutner "Unter den Brücken". Schnell fasste sie auch Fuß beim Theater. So war sie an verschiedenen Berliner Bühnen, in Hamburg und München zu sehen. Hannelore Schroth legte eine steile Karriere hin, die nach dem Zeiten Weltkrieg ihre Fortsetzung finden sollte.

Hannelore Schroth, Publicity-Foto für den Film Kätchen für alles (1949)

Hannelore Schroth, Publicity-Foto für den Film "Kätchen für alles" (1949)

Die Nachkriegszeit

Nach Kriegsende ging Hannelore Schroth zunächst nach Wien an das Theater in der Josefstadt. Und bereits 1948 stand sie wieder vor der Kamera: in der österreichischen Komödie "Das singende Haus" war sie unter anderem mit Curd Jürgens zu sehen. Und auch der deutsche Nachkriegsfilm holte Hannelore Schroth wieder in die Filmstudios. Bereits ein Jahr später wirkte sie in der deutschen Komödie „Kätchen für alles“ mit. Und es sollten vorwiegend die leichten Filme bleiben, in denen ihr eine Rolle angeboten wurde. Das letzte Mal stand sie 1988 vor der Kamera in der Komödie "Fridolins Heimkehr". Und bald kehrte sie auch auf die deutschen Bühnen zurück. So war ihre erste Station in München. Dort spielte sie in John Priestleys Komödie "Seit Adam und Eva" mit. Ihr weiterer Weg führte sie nach Düsseldorf zu Gustav Gründgens, außerdem war sie unter anderem an den Bühnen des Berliner Schloßparktheaters und des Hamburger Thaliatheaters, sowie des Theaters in der Josefstadt in Wien zu bewundern. Im Fernsehen war Hannelore Schroth ebenfalls zu sehen, dennoch konnte sie in diesem Medium nur wenig auftreten. 1980 wurde sie mit einem Filmband in Gold ausgezeichnet. Hannelore Schroth starb am 7.6.87 in München.

Hannelore Schroth in dem Film Unter den Brücken (mit Carl Raddatz)

Hannelore Schroth in dem Film "Unter den Brücken" (mit Carl Raddatz; 1944/45)

Im September 1970 sprach Justus Pfaue für die DW mit Hannelore Schroth über ihre Arbeit.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

Audio und Video zum Thema

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