Auf dem Segelboot
Warst du schon segeln? Aus welchen Teilen besteht ein Segelboot? Was ist Steuerbord und welche Redewendungen kennst du aus der Seemannssprache? Leinen los!
BASTI:
Servus, liebe Leute. Wir sind hier am Starnberger See. Wir gehen heute mit dem Andi segeln, weil der kann das als Einziger von uns. Wir sind hier umgeben von Bonzenvillen Bonzenvilla, -villen (f.) umgangssprachlich für: das große Haus, das so aussieht, als ob reiche Menschen darin wohnen würden (negativ) , und da hinten ist irgendwo der König Ludwig II König Ludwig II. König von Bayern, der von 1845 – 1886 gelebt hat . gestorben, aber das interessiert uns nicht. Wir haben Spaß auf dem Segelschiff. Auf geht’s auf geht’s! los geht’s!; lass/lasst uns anfangen! !
ANDI:
Ab an Bord ab an Bord gemeint ist hier: alle aufs Schiff ! Stolper stolpern beim Laufen an etwas stoßen und hinfallen oder beinahe hinfallen nicht, mein Freund.
BASTI:
Quinn, ich helf dir!
ANDI:
So, auf geht’s!
ALLE:
Leinen los Leinen los! eine Aufforderung, kurz vor der Abfahrt eines Schiffes die Befestigungsseile loszumachen, mit denen das Schiff am Ufer festgemacht ist !
ANDI:
Basti, schmeiß jemandem etwas zu|schmeißen umgangssprachlich für: jemandem etwas zuwerfen ihm mal das Bugseil Bugseil, -e (n.) ein Seil, das am vorderen Teil eines Schiffes festgemacht ist zu jemandem etwas zu|schmeißen umgangssprachlich für: jemandem etwas zuwerfen .
BASTI:
Aye, aye, Käpten aye, aye, Käpten! ein Ausruf, der deutlich macht, dass man die Anweisung des Kapitäns auf einem Schiff verstanden hat und ausführen wird !
TOBI:
Okay, Leute, es ist lange her, dass ich auf einem Segelboot war. Ich hab keine Ahnung, wie das funktioniert. Ist das das Lenkrad Lenkrad, -räder (n.) das Steuerrad, mit dem man in einem Auto die Richtung bestimmt eigentlich, oder?
ANDI:
Das ist das Ruder Ruder, - (n.) das Teil eines Schiffes, durch das die Fahrtrichtung geändert werden kann .
TOBI:
Andi, darf ich das Ruder einmal übernehmen?
ANDI:
Du darfst gern das Ruder mal übernehmen übernehmen eine Aufgabe machen, die zuvor eine andere Person gemacht hat , aber du musst jetzt aufpassen, dass das Segel sich sich blähen hier: sich mit Luft füllen, so dass sich etwas wölbt immer schön schön hier: richtig; ordentlich bläht sich blähen hier: sich mit Luft füllen, so dass sich etwas wölbt .
BASTI:
Ich spür den Fahrtwind Fahrtwind (m., nur Singular) der Wind, der dadurch entsteht, dass man schnell fährt; hier: der Wind, der zum Segeln nötig ist .
ANDI:
Da ist null null hier: kein Wind. Das ist ’ne Flaute Flaute, -n (f.) hier: der Zustand, dass auf dem Meer oder einem See nicht genug Wind weht .
BASTI:
Wir brauchen mehr Wind!
TOBI:
Jetzt! Und jetzt ziehen! Vorsicht, Kopf einziehen den Kopf ein|ziehen sich ducken; den Kopf beugen, damit man kleiner wird oder man sich nicht den Kopf an etwas anschlägt ! Noch mehr, oder was?
ANDI:
Ja, ja.
BASTI:
Glaub, wir sind richtig schnell.
TOBI:
Okay, und was ist, wenn ich jetzt voll voll mit voller Kraft; sehr stark nach da ziehen würde?
ANDI:
Dann machen wir a a (bairisch) hier: eine Wende Wende, -n (f.) hier: die Richtungsänderung bei der Seefahrt um 180 Grad .
TOBI:
Können wir das mal ausprobieren?
ANDI:
Ja, da müssen wir aber erst uns absprechen sich ab|sprechen sich mit jemandem besprechen, um zum Beispiel gemeinsam etwas tun zu können . So, Tobbz, du bist mein Vorschoter Vorschoter, -/Vorschoterin, -nen jemand, der im vorderen Teil eines Segelbootes sitzt . Das ist das Segel da vorne. Du lässt einfach dieses Seil los und ziehst hier, was das Zeug hält was das Zeug hält umgangssprachlich für: mit voller Kraft . Aber erst wenn ich sage: „Jetzt!“
TOBI:
Hier loslassen und da ziehen?
ANDI:
Genau.
TOBI:
Sicher, mehr nicht?
ANDI:
Richtig.
Klar zur klar zum/zur (+ Substantiv im Dativ)! eine Aufforderung, dass alle bereit machen sollen, etwas zu tun Wende! Jetzt!
BASTI:
Hart hart hier: stark Steuerbord Steuerbord (n., nur Singular) Begriff aus der Seefahrt: rechts; die rechte Seite !
ANDI:
Zieh, zieh, zieh, zieh, zieh, zieh, zieh!
TOBI:
Geht nicht weiter!
ANDI:
Nee, nee, dann lassen wir das. Und jetzt!
TOBI:
Wow, ganz schön wacklig wacklig hier: nicht stabil; schwankend . Basti, du bist schon seekrank seekrank so, dass jemandem auf einem fahrenden Schiffs schlecht wird , hä?
BASTI:
Oh, mir geht’s gar nicht gut heute irgendwie ...
Jetzt fahren wir übern See, übern See. Jetzt fahren wir übern … Das ist ein Hit das ist der Hit umgangssprachlich für: das ist super; hier auch: das ist ein Lied, das sehr bekannt ist !
Man denkt gar nicht, wir sind hier am Starnberger See, sondern irgendwo aufm Meer, Mittelmeer oder im Atlantik … Ist wie Urlaub.
QUINN:
Mann über Bord Mann über Bord! Ausruf in der Seefahrt, um Hilfe zu holen, wenn jemand vom Schiff ins Wasser gefallen ist !
BASTI:
Servus servus (bairisch) Gruß zur Begrüßung und zum Abschied , liebe Leute, wir sehen uns bei der nächsten Folge! Ich hoffe, bis dahin bin ich wieder an Land und trocken. Servus!
Auf dem Segelboot
in See stechen — mit einem Schiff losfahren
Bonzenvilla, -villen (f.) — umgangssprachlich für: das große Haus, das so aussieht, als ob reiche Menschen darin wohnen würden (negativ)
König Ludwig II. — König von Bayern, der von 1845 – 1886 gelebt hat
auf geht’s! — los geht’s!; lass/lasst uns anfangen!
ab an Bord — gemeint ist hier: alle aufs Schiff
stolpern — beim Laufen an etwas stoßen und hinfallen oder beinahe hinfallen
Leinen los! — eine Aufforderung, kurz vor der Abfahrt eines Schiffes die Befestigungsseile loszumachen, mit denen das Schiff am Ufer festgemacht ist
jemandem etwas zu|schmeißen — umgangssprachlich für: jemandem etwas zuwerfen
Bugseil, -e (n.) — ein Seil, das am vorderen Teil eines Schiffes festgemacht ist
aye, aye, Käpten! — ein Ausruf, der deutlich macht, dass man die Anweisung des Kapitäns auf einem Schiff verstanden hat und ausführen wird
Lenkrad, -räder (n.) — das Steuerrad, mit dem man in einem Auto die Richtung bestimmt
Ruder, - (n.) — das Teil eines Schiffes, durch das die Fahrtrichtung geändert werden kann
übernehmen — eine Aufgabe machen, die zuvor eine andere Person gemacht hat
sich blähen — hier: sich mit Luft füllen, so dass sich etwas wölbt
schön — hier: richtig; ordentlich
Fahrtwind (m., nur Singular) — der Wind, der dadurch entsteht, dass man schnell fährt; hier: der Wind, der zum Segeln nötig ist
null — hier: kein
Flaute, -n (f.) — hier: der Zustand, dass auf dem Meer oder einem See nicht genug Wind weht
den Kopf ein|ziehen — sich ducken; den Kopf beugen, damit man kleiner wird oder man sich nicht den Kopf an etwas anschlägt
voll — mit voller Kraft; sehr stark
a (bairisch) — hier: eine
Wende, -n (f.) — hier: die Richtungsänderung bei der Seefahrt um 180 Grad
sich ab|sprechen — sich mit jemandem besprechen, um zum Beispiel gemeinsam etwas tun zu können
Vorschoter, -/Vorschoterin, -nen — jemand, der im vorderen Teil eines Segelbootes sitzt
was das Zeug hält — umgangssprachlich für: mit voller Kraft
klar zum/zur (+ Substantiv im Dativ)! — eine Aufforderung, dass alle bereit machen sollen, etwas zu tun
hart — hier: stark
Steuerbord (n., nur Singular) — Begriff aus der Seefahrt: rechts; die rechte Seite
wacklig — hier: nicht stabil; schwankend
seekrank — so, dass jemandem auf einem fahrenden Schiffs schlecht wird
das ist der Hit — umgangssprachlich für: das ist super; hier auch: das ist ein Lied, das sehr bekannt ist
Mann über Bord! — Ausruf in der Seefahrt, um Hilfe zu holen, wenn jemand vom Schiff ins Wasser gefallen ist
servus (bairisch) — Gruß zur Begrüßung und zum Abschied