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Türkischer Klubchef nach Prügelattacke lebenslang gesperrt

15. Dezember 2023

Faruk Koca, Ex-Präsident des Erstligisten Ankaragücü, darf im türkischen Fußball keinen Posten mehr übernehmen - als Strafe für seinen brutalen Angriff auf Schiedsrichter Halil Umut Meler.

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Schiedsrichter Halil Umut Meler hält sich nach dem Angriff auf dem Rasen sitzend mit schmerzverzerrter Miene den Kopf.
Schiedsrichter Halil Umut Meler nach dem Angriff Bild: Abdurrahman Antakyali/Depo Photo

Der türkische Fußballverband TFF hat Ankaragücüs Ex-Präsident Faruk Koca nach seinem brutalen Angriff auf Schiedsrichter Halil Umut Meler bei einem Erstliga-Spiel lebenslang gesperrt. Außerdem muss der Verein Ankaragücü eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 63 000 Euro zahlen und seine kommenden fünf Heimspielen ohne Zuschauer austragen. Weitere Vereinsfunktionäre erhielten unter anderem Geldstrafen oder wurden verwarnt.

Koca erhielt offiziell eine fünfjährige Sperre. Laut Verbandsregeln wird jede Sperre über drei Jahre zu einer dauerhaften Sperre. Koca hatte Schiedsrichter Meler nach dem Abpfiff des Spiels zwischen MKE Ankaragücü und Çaykur Rizespor mit der Faust ins Gesicht geschlagen, wie auf Videos zu sehen war. Meler ging daraufhin zu Boden, weitere Beteiligte traten auf ihn ein.

Koca war nach dem Zwischenfall vorübergehend festgenommen worden. Als Klubpräsident war er zurückgetreten. Als Reaktion auf den Vorfall hatte der türkische Verband alle Ligaspiele bis zum 19. Dezember alle Ligaspiele ausgesetzt. 

Angriff einhellig scharf verurteilt

Der brutale Angriff auf den Schiedsrichter hatte über die Grenzen der Türkei hinaus für große Empörung gesorgt. Unter anderen hatten FIFA-Präsident Gianni Infantino und der Chef der FIFA-Schiedsrichterkommission, Ex-Referee Pierluigi Collina, die Attacke scharf verurteilt. Auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich zu Wort gemeldet.

"Sport ist mit Gewalt unvereinbar. Wir werden niemals zulassen, dass es im türkischen Sport zu Gewalt kommt", hatte Erdogan auf X geschrieben und Meler eine schnelle Genesung gewünscht. Der Schiedsrichter hatte Verletzungen am Auge und ein Schädeltrauma erlitten. 

sn/og (dpa, sid)